Filmreihe. Im Rahmen der Ausstellung "Damage
Control. Art and Destruction Since 1950" 10.02.2015, 18 Uhr
Kunsthaus, Graz
Im Rahmen der Ausstellung Damage Control. Art and Destruction Since 1950 zeigt das Kunsthaus Graz eine dreiteilige
Filmreihe, die das Thema der Ausstellung vertieft und erweitert. Den Auswirkungen von Traumata – seien es nun persönliche
oder kollektive – geht der dritte und letzte Abend des Filmprogramms zu Damage Control auf den Grund. Worin liegen
die Wurzeln von (Auto-)Aggression, und inwieweit sind sie unbewusst von der Vergangenheit gelenkt? In einer sehr persönlichen
Arbeit des kalifornischen Medienkünstlers Doug Aitken mit dem Titel House, 2010, ist es das (im eigentlichen Wortsinn)
Elternhaus, das in einer Art Vision des Künstlers der Zerstörung zum Opfer fällt. Darin sitzen Aitkens Eltern stoisch und
beinahe regungslos in einem Haus, während das Gebäude um sie herum zusammenbricht.
Harun Farockis früher Film Nicht
löschbares Feuer, 1969, stellt eine Anklage der Verwendung von chemischen Waffen wie Napalm durch die USA im Vietnamkrieg
dar. Der Künstler selbst hat sich in den Film eingeschrieben, indem er – kühl und sachlich, in der Manier eines Nachrichtensprechers
– die Schmerzen, die Napalmbrände verursachen, am eigenen Körper veranschaulicht, indem er eine Zigarette an seinem Arm ausdämpft.
…Remote…Remote zählt zu den bekanntesten frühen 16-mm-Filmen von VALIE EXPORT. Wieder sieht man die Künstlerin
selbst, die sich mit einem Stanleymesser in die Finger ritzt und schneidet. Eine großformatige Schwarz-Weiß-Aufnahme von zwei
kleinen Kindern, die hinter EXPORT im Bild zu sehen ist, ist der Schlüssel zum Verständnis der Arbeit: Das Foto zeigt Mädchen,
die von ihren Eltern misshandelt und schließlich in ein Heim gebracht worden. Pressetext, Kunsthaus Graz
Kurator/in: Roman Grabner