11'30'', Film, Video auf DVD (2008) Text,
Performerin VALIE EXPORT deutsch mit Englischen Untertitel Kamera Laryngoskop: Erhard Suess
Der Film entstand aus der Performance “The voice as Performance, Act and Body†? 2007 Arsenale.
La Biennale di Venezia, 52. Esposizione Internazionale d.Arte/ 52nd International Art Exhibition. Pensa con i sensi - sensi
con la mente. L'arte al presente
Text zum Videofilm: Elfriede
Jelinek. Ungeduldetes, ungeduldiges Sichverschließen (ach, Stimme!), Februar 2009 Die
Stimme ist gerade unterwegs zur Sprache. Sie kann sich dabei nicht aufhalten lassen, sie hält sich ja schon selber auf. Irgendwo
muß sie schließlich wohnen. Sie hält sich in der Kehle auf, dort trifft sie die Sprache, und gemeinsam gehen sie dann wieder
aus dem Hals hinaus ins Leben. Das ist der Sprache nicht bewußt, denn es interessiert sie nur, was sie zu sagen hat.Lesen
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Performance, THE PAIN OF UTOPIA, DER SCHMERZ
DER UTOPIE
La Biennale di Venezia, 52. Esposizione Internazionale d'Arte / 52nd International
Art Exhibition. Pensa con i sensi - sensi con la mente. L'arte al presente / Think with the Senses - Feel with the Mind.
Art in the Present Tense Arsenale, Venezia 2007
Die widerspenstige Stimme, die gespaltene Stimme. Die Stimme ist
Suture, die Stimme ist Naht, die Stimme ist Schnitt, die Stimme ist Riß, die Stimme ist meine Identität, sie ist nicht Körper
oder Geist, sie ist nicht Sprache oder Bild, sie ist Zeichen, sie ist Zeichen der Bilder, sie ist ein Zeichen der Sinnlichkeit.
Sie ist ein Zeichen der Symbole, sie ist Grenze. Sie spricht den „gespaltenen Körper.", sie ist in der Kleidung des Körpers
verborgen, sie ist immer woanders. Der Lebensatem ist ihre Quelle...... ...
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„Motto: Das Leben ist in unseren Händen,
auch wenn wir gleiten und uns schwer darin bewegen, aber schlagen wir nicht dagegen, so werden wir verschwinden.“
Die Aktion fand 2 Mal statt:
Einmal allein mit VALIE EXPORT, fotografisch dokumentiert; und ein 2. Mal für Videoproduktion zusammen mit anderen Akteuren
(Monika Hubmann, Zuckriegl)
1977 schreibt VALIE EXPORT auf dem Erläuterungszettel zum Video in der Ausstellung Körpersplitter (Galerie Nächst St. Stephan
Wien) zur Aktion u.a. als Materialangabe „lebender Vogel“, was ihr nach einem entsprechenden Bericht in der Kronenzeitung
(Staberl), demzufolge sie mehrere lebendige Vögel mit flüssigem Wachs übergossen haben soll, bis diese erstickt seien, eine
Klage wegen Tierquälerei einbringt.
Nach dem sie sich aber auf die Verfahren von Trick und Schnittechnik während
der Erstellung des Bandes berufen kann, wird sie von der Schuld freigesprochen. Die Prozeßunterlagen sind im Archiv der Künstlerin
vorhanden.
"METALLENE
GESTEN" Ich trinke das Glas Wasser in der Sommerhitze ich rinne den Schweiß zwischen meinen Füßen und verstehe kein Wort von
deinem Gesicht es ist kalt und ein Körper steht mir zur Seite und ich gebe dein Glas weiter und deine Hitze kann nur meine
Hitze sein. Warum sollte ich ein Meer trinken wenn ich das Leben nicht verstehe. Feb. 1973 „METALLENE GESTEN", 1973 Meine
letzten Arbeiten beschäftigen sich mit der visuellen Notation psychischer Inhalte. Körperhaltungen und Anordnungen des Körpers
mit seiner Umgebung sollen Emotionen weiterleiten.
Diese Körpersprache durch Körperhaltungen ist eine Sprache gleichsam
immaterieller psychischer Prozesse, die zurückreicht bis zu den frühesten Erlebnissen und Erfahrungsformen der Menschheit.
Freude, Hoffnung usw. als elementare menschliche Bedürfnisse bzw. deren Deformationen: Angst, Isolation usw. werden wieder
zu den unmittelbaren Mitteilungen, die so wichtig für unser Leben sind.“ (V.E. zit. nach Filmographie in „Körpersprache
- Bodylanguage, pfirsich 9/10, Steirischer Herbst, Graz 1973)
In diese angstvolle Wirrnis der körperlichen Erfahrungen schiebt sich das hysterische Syndrom:
Verdoppelung des Körpers und Bildung eines alter ego , in dem das Subjekt wie in einem Spiegel die Gedanken, Wünsche und Gesten
abliest, von denen die dämonische Doppelgänger es von vornherein enteignet; hysterisches Aufspalten, bei dem anästhesierte
oder paralysierte Elemente der Gesamterfahrung des Körpers entzogen werden; Phobie – Angst vor Gegenständen, deren phantasmatische
Drohungen, für den Kranken, auf die Integrität seines Körpers abzielen.
Michel Foucault, Psychologie und Geisteskrankheit,
S 38
Blatt 1 Mit beiden Händen gleichzeitig geschrieben Konzentration auf rechte Hand
Blatt
2 Mit beiden Händen gleichzeitig geschrieben Konzentration auf linke Hand
Blatt 3 Nach Diktat mit beiden Händen
gleichzeitig geschrieben
Blatt 4 Nach Diktat mit beiden Händen gleichzeitig blind geschrieben
Blatt 5 Text
zuerst mit der linken Hand dann mit der rechten Hand aus dem Buch gepaust
Durchführung: Hermann Hendrich „Hermann
Hendrich nahm stellvertetend Post und Zusendungen entgegen und hat sie - in seiner besten Annahme - in meinem Sinn beantwortet.
Die Entscheidung war für mich bindend, Kunst=Verantwortung“ (V.E.Archiv)
Video-Performance Raum-Ton-Installation,
1 Videokamera dorsal, 1 Videokamera frontal, 8 Monitore, 4 Tonbänder, 4 Lautsprecher, 3 Stellwände, Lichtschranke, durchsichtige,
plastische Raumspirale Closed Circuit Installation, Closed Circuit Performance im Rahmen von „Pro Musica Nova", Bremen
1978 Performerin: VALIE EXPORT Adjungierte Dislokationen II Video, 22 Min., s/w Dokumentation der gleichnamigen
Video- Performance Aufzeichnung: Joseph Somogyi/ Radio Bremen, Schnitt: VALIE EXPORT
„Dislokation: räumliche
Verteilung, Lageveränderung; adjungiert: Beifügung, Zuerkennung, von dem was auseinander gilt. Das verhalten des Menschen
im Raum und zum Raum, sowohl als auch die Artikulation von Raumbeziehungen zwischen Subjekt - Objekt - Umgebung.“ (Text aus
Kat. Trans-Territorien, Salzburg 1998) Erstaufführung der Video Performance: pro musica nova, 1978 (4.- 10. Mai
1978)
„Eine semantische Analyse durch eine Körperdemonstration.
Der nackte Körper rollt zuerst in zerbrochenem Glas und dann auf einer Glasplatte.“ (V.E. zit. nach Filmographie in „Körpersprache
- Bodylanguage, pfirsich 9/10, Steirischer Herbst, Graz 1973) „ich wälze mich zuerst in zerbrochenem glas und dann auf einer
glasplatte. gleiches material evoziert gleiche bedeutung.
zustandsänderungen des materials ändern auch die bedeutung
des materials. glas als scheibe bedeutet: transparenz. glas als scherben bedeutet: läsion. dieser minimalen varianz entspringt
auch der kunstcharakter, der erkenntnischarakter ist.“ (V.E., Archiv)
„1967 projekt einer demonstration: eine
schallplatte wird, für das publikum unhörbar, gespielt. ich höre sie ab mit kopfhörern und singe dem publikum vor. (strangers
in the night, sinatra). reproduktion der reproduktion qua unmittelbarkeit.“ „valie ist auf dem tv-schirm des video monitors
(nur ihr kopf). sie trägt kopfhörer und singt das lied, das sie darin hört (strangers in the night). ihr gesang ist zu hören.
vor dem monitor steht ein plattenspieler, auf dem die platte „strangers in the night“ läuft, ihr ton ist nicht zu hören.
realisiert in London, Sept. 1970. new arts lab, 1. int. Underground Film Festival. während der Vorführung Apparatur
zusammengebrochen.“ (V.E., Archiv) „Vor einem Video-Set wird eine Schallplatte mittels Plattenspieler gespielt. Der Ton ist
abgedreht, die Platte unhörbar. Im Monitor ist zu sehen, wie ich diese mit Kopfhörer abhöre und synchron zur Platte singe".
Arts lab 1970 (V.E., Archiv)
Farbtätowierung eines Strumpfbandes auf den Oberschenkel
„body sign action zeigt das buch als extension des menschen bzw den menschen als symbol- und informationsträger für andere
menschen. auch der mensch ist ein medium der kommunikation, wie das kino.“ (V.E., Archiv)
VALIE EXPORT auf Einladung des undependent
film center zu Gast in München - Aufführung der Performance "Genitalpanik" Frank Skinner in
Unlock Art: Bringing Performance Art to Life - Video
Expanded Cinema, 33 Sek. erster
mobiler Frauenfilm, Aktionsfilm, Straßenfilm, Screen Action, Hautfilm, transgesellschaftliche Kommunikation, Sozial-Aktion,
Körper-Aktion Minikino, Besucher, Besucherinnen Performerin: VALIE EXPORT Erstaufführung: 2. Maraisiade - Junger
Film '68, Wien 1968 (statt des preisgekrönten Films "Ping Pong") einmalige Aufführung mit einer Darstellerin, Erika Mies,
Rede dazu von VALIE EXPORT, Köln 1971 TAPP und TASTKINO 1969 2 Min. (Transfer auf DVD 2003) Video-Dokumentation
der gleichnamigen Aufführung aus dem Beitrag „Wiener Underground", in: Apropos Film, gestaltet von Helmut Dimko und Peter
Hajek, Erstausstrahlung/ ORF am 12.9.1969
1. TAPP- UND TASTFILM 1. STRASSENFILM 1. MOBILER FILM 1. ECHTER
FRAUENFILM „Tumulte nach der Preisverleihung Nicht nur zu lautstarken Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Jungfilmergruppen,
sondern auch zu einer regelrechten Schlägerei kam es dann im Anschluß an die Verkündigung der Preise.Im Mittelpunkt der Juror
Peter Weibel und der Schweizer Regisseur Georg Radanovicz. Das Handgemenge hatte Valie Export hervorgerufen, als sie ihre
exhibitionistische Farce des „Tapp- und Tastfilms“ demonstrierte.“ (in: Österreichische Film- und Kinozeitung, 22. Jg., 16.11.68)
„Extremes Glanzstück der Exhibition: „1/5 Minute“, ein Werk VALIE EXPORTS, der „erste Tapp- und Tastfilm“ und zugleich auch
der erste wirkliche Film von und mit einer und über eine Frau“. Schon im Foyer und auf der Straße gedenkt VALIE, künstlerisch
zu wirken - mit einem Plastikrahmen vor dem Oberkörper. Der Rahmen ist mit Stoffstreifen bespannt. VALIE über den Zweck und
Sinn des Unternehmens, das möglicherweise in die Entstehung einer Tapp-Familie ausarten könnte: „Die Frau ist ein zentrales
Thema des Films. Der Film aber muß aus dem Kino heraus, ins Volk gebracht werden. Außerdem ist das besser als die derzeit
gängigen Produkte des Kommerzfilms. Der Kommerzfilm bietet Surrogate, wir bieten wirklich etwas. Noch dazu ist die Butalität
dieser Exhibition ein wirksames Mittel gegen den grassierenden Voyeurismus.“ (Ausschnitt aus „Tapp, tapp, ein Film / „Austria
Filmmakers Cooperative“ in München beliebt und zu Gast“, in: Peter Hajek: von Film zu Film, Kurier 12.11.68, 1. Ausgabe)
erstmalige Präsentation der Genitalpanik / Hose und der Vitrinenzusammenstellung (Vitrine 53) innerhalb der Einzelausstellung
VALIE EXPORT Archiv, Kunsthaus Bregenz, 29.10.2011-22.01.2012 (Katalog)
weitere Ausstellungen: MUMOK
Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien. Reflecting Fashion, 15.06.2012-23.09.2012
(Katalog)