Spielfilm, 16mm, 112 Min., Farbe (Transfer auf DVD 2007) Regie: VALIE
EXPORT, unter Mitarbeit von Peter Weibel; Buch: Peter Weibel, unter Mitarbeit von VALIE EXPORT; Idee: VALIE EXPORT (1972);
Kamera: Wolfgang Simon; Schnitt: Herbert Baumgartner, VALIE EXPORT; Fotografie: Helga Borsodi, Monika Hubmann, Wolfgang Soos,
Karl Heinz Koller, Hermann Hendrich, Wilhelm Krejci, Eric Timmermann, VALIE EXPORT; Ton: Klaus Hundspichler, Tonsynchronisation:
Mel Kutbay, Toncollage: Hans Hartl, Rainer Kalchauser; DarstellerInnen: Susanne Widl, Peter Weibel, Dr. Josef Plavec, Monika
Helfer-Friedrich u.a.; Produktion: VALIE EXPORT/ Wien Festival Premiere: Internationale Filmfestspiele Berlin, Internationales
Forum des Jungen Films, 1977
„seit langer zeit schon interessierte mich die bildnerische darstellung
von psychischen zuständen, die empfindungen die der körper erleidet wenn er seine identität zerstört hat, wenn das ich sich
durch die hautfetzen frißt und die unfähigkeit zu siegen ihre konstante wirkung hat, wenn der innenraum des körpers sein experiment
zur versteinerung konditioniert, wenn stahlhüllen die gelenke gerade biegen und die verbrauchte identität mit stahlnägeln
an die mythomanie geschlagen ist. ich habe 68 mit körperaktionen begonnen, die ich jetzt noch immmer mache, sich aber langsam
den elementen der aktion entfernen und die darstellung in seinem ablauf zu einem stück werden läßt. meine zeichnerischen arbeiten
sind ausdruck des eingefrorenen körpers, des einbetonierten körpers in seiner umwelt. in meinen bis jetzt entstandenen kurzfilmen
zeigen die wunden und deformationen am körper durch die zwangs-versteigerung in den strukturen unserer gesellschaft. manieristische
gebärden und gesten als freude am schmerz.
sprachverlust und sprachentzug wenn der körper die norm seines ausdrucks
zerschlägt, zermalmt, verweigert. durch körperkonfigurationen in der natur und architektur entleere ich den körper, wird der
körper zu einem raumteil. nicht die wunden sind mehr sichtbar, sondern der körper wird durch seine anpassung, einfügung, und
zuordnung zu einem teil einer leblosen plastik, sculptur, wo nur mehr die titel an eine abgebröckelte soziale identitäts-struktur
erinnern.“ ( © V.E., 1976, Archiv) VALIE EXPORT © UNSICHTBARE GEGNER, Wien 1976 manieristische gebärden und gesten einer abweichenden
und abbröckelnden identität, wenn ein mensch den zwangsstrukturen und beschädigenden formen der kommunikation entkommen will.
weibliche körpersprache, die beim erkennen der botschaft das rollenverhalten verweigert