KALASHNIKOV 2007

© photo: P. Kiselev
© photo: Markus Krottendorfer
„EXPORT vereint in ihren Produktionen kreative und kritische Praxis – Avantgarde und Feminismus, Film und Repräsentationskritik, Performance und kritische Kulturstudien. Ein präzise Sprachanalyse von Bildpolitiken wird zu ihrem Charakteristikum und durchzieht ihr Gesamtwerk bis heute. (....) In EXPORTs neuen Arbeiten ist eine Strategie der subversiven Affirmation und Überidentifizierung im Sinne De Carteaus auszumachen, wenn sie drastische Medienbilder aus dem Internet übernimmt oder ambivalente Situation der Abrüstung aus einem flüchtigen Zeitungsartikel real im Kalaschnikowturm nachstellt. Die Sichtbarmachung der chinesischen Hinrichtungen sowie des alltäglichen Gemetzels im Irakkrieg bedeutet eine „andere“ Produktion. Die Künstlerin äußert sich „nicht über eigenen Produkte, sondern in der Umgangsweise mit den Produkten“ -    - in unserem Fall in für jeden zugänglichen Bildern aus dem Netzt –„ die von einer herrschenden (...) Ordnung aufgezwungen werden. (1) De Certeau bezeichnet diese „andere Produktion“, deren Bewegungen sich „innerhalb des Sichtfeldes des Feindes“ abspielen, als Taktiken. Dies Taktik erlaubt es EXPORT , an bestimmtem politischen Diskursen teilzunehmen, diese sich anzueignen und dabei gleichzeitig zu unterwandern, sich über die Sprache und deren Grammatik zu verständigen, (...)“.

Hedwig Saxenhuber (Hg): VALIE EXPORT. Sonderausstellung der 2. Moskaubiennale, Folio Verlag. 2007

(1) Michel de Certeau, Kunst des Handelns, Berlin 1988, S. 13, siehe Inke Arns, Überidentifizierung und subversive Affirmation als postmoderne Versionen "apopathischer" Wiederholungsstrategien der sowjetischen Spätavantgarde (Oberiu), Disputationsvertrag, Berlin 2004, S.5